Globaler Bericht des Weltbiodiversitätsrates IPBES: Was muss nun folgen?
„Unsere Gesetze und Verordnungen müssen überprüft werden, ob sie die Bedrohungen für unsere natürliche Lebensgrundlage verschärfen oder abmildern“
Interview mit Dr. Jens Jetzkowitz, Museum für Naturkunde Berlin und Mitautor des Globalen Berichts
Der Globale IPBES-Bericht zeigt u.a., über welche Pfade eine nachhaltigere Gesellschaft erreicht werden kann und welche Politikoptionen zur Verfügung stehen, diese einzuschlagen. Dr. Jens Jetzkowitz vom Naturkundemuseum Berlin war einer der Autoren. Im NeFo-Interview erklärt er, welche notwendigen Entwicklungen aus den Ergebnissen des Berichtes für Deutschland folgen müssten und wo er die vielversprechendsten Ansatzpunkte sieht.
„Wir brauchen ein erweitertes Verständnis von gesellschaftlichem Wohlstand"
Interview mit Roland Zieschank, Forschungszentrum für Umweltpolitik, FU Berlin
2020 laufen die AICHI-Ziele der CBD aus. Neue müssen her. Der Weltbiodiversitätsrat gibt sich ein neues Arbeitsprogramm bis 2030. Klar ist: Es braucht endlich eine echte Trendwende durch wirksame Politikmaßnahmen. Ansätze für wirksame Politikmaßnahmen im Umweltbereich gab es bereits, und die Politologie hat zahlreiche Kriterien für eine erfolgreiche Umweltpolitik identifiziert. NeFo hat bei Roland Zieschank von der FU-Berlin nachgefragt.
„Die Lösung unserer globalen Zukunftsfragen liegt vermutlich in der unentdeckten Artenvielfalt“
Interview mit PD Dr. Michael Ohl, Museum für Naturkunde Berlin
Im neu gegründeten „Zentrum für Integrative Biodiversitätsentdeckung“ sollen neue, effiziente Methoden zur Entdeckung des riesigen noch unbekannten Teils der Artenvielfalt der Erde entwickelt, erprobt und angewendet werden. PD Dr. Michael Ohl ist kommissarischer Leiter. Im NeFo-Interview erklärt er, welche Biodiversität die Forscher suchen und entdecken wollen, warum diese Entdeckung integrativ sein muss und wie das erreicht werden soll.
„Ich halte es für unverantwortlich, als WissenschaftlerIn nicht aktiv zu werden“
Interview mit Dr. Maiken Winter, Biologin und Mitinitiatorin des Volksbegehrens
Dr. Maiken Winter
Foto: ÖDP Weilheim
Die Ökologisch-Demokratische Partei ÖDP in Bayern hat das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ initiiert, um den Artenschutz in ihrem Bundesland voranzutreiben. Eine der Initiatorinnen ist die Biologin Dr. Maiken Winter, ÖDP-Mitglied und Fachsprecherin für Ornithologie. Im NeFo-Interview erzählt sie, welche Rolle WissenschaftlerInnen beim Volksbegehren spielen und spielen sollten.
„Für die politische Umsetzbarkeit von Naturschutz sind Verteilungsaspekte häufig viel zentraler als Effizienzaspekte“
Interview mit Jasper Meya, Ökonom an der Universität Oldenburg
Jasper Meya ist Umweltökonom am Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Oldenburg. Im NeFo-Interview erklärt er, warum in unserer Gesellschaft Natur und ihre Leistungen noch immer zu gering bewertet werden, was das mit dem Sozialgefälle zu tun hat und warum man Ungleichheiten im Blick haben muss, wenn man Maßnahmen wie eine höhere Spritbesteuerung, wie gerade in Frankreich, einführen möchte.
„Es ist unsere Zukunft, lasst sie uns gestalten! Der Wille dazu steckt in jedem!“
Interview mit Adina Arth, Jugendbotschafterin der UN-Dekade Biologische Vielfalt
Adina Arth, geboren 1994, ist Jugendbotschafterin der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Als Teil der Deutschen Jugenddelegation verfolgt sie die COP-14 in Sharm El Sheikh. Im NeFo-Interview erzählt sie, was sie bei der COP tun und erreichen will, wie ihre Generation die derzeitige Naturschutzpolitik wahrnimmt und was die Alten von den Jungen lernen können.
„Übertragbare Untersuchungen zum ökonomischen Wert naturnaher Ökosysteme in der Agrarlandschaft sind längst überfällig“
Interview mit Dr. Burkhard Schweppe-Kraft, Bundesamt für Naturschutz
Was bringt Naturschutz ökonomisch? Und wie teuer ist es, auf Naturschutz zu verzichten? Sechs Jahre nach Start des Projektes und verschiedenen Fachberichten von über 300 Expertinnen und Experten hat "Naturkapital Deutschland - TEEB DE“ seinen Endbericht vorgelegt. Burkhard Schweppe-Kraft (BfN), Mitglied der Koordinierungsgruppe erzählt im Interview, welche politischen Debatten die Ergebnisse bereichern können und wo die Grenzen liegen.
„Die Wildnis wird verschwinden, aber Stoff für Naturfilmer wird es immer geben“
Interview mit Jan Haft, Naturfilmer
Foto: L. Nikulski
Naturfilmer wollen die Menschen mit faszinierenden und schönen Bildern der Natur verzaubern. Doch der Mensch verändert so das Gesicht des wilden Planeten Erde. Immer mehr Tierarten verschwinden oder werden so selten, dass sie kaum noch anzutreffen sind. Schwindet den Naturfilmern ihre "natürliche Lebensgrundlage"? Der preisgekrönte Kameramann Jan Haft beschreibt die Herausforderungen für seinem Job und wie die Wissenschaft ihm dabei hilft.
Wie eine der schlimmsten Waldplagen gefährdeten Arten helfen kann
Interview mit Mareike Kortmann, Universität Würzburg
Foto: Uni Würzburg
Der Borkenkäfer hilft bedrohte Arten zu schützen - etwa die Mopsfledermaus. Mareike Kortmann (Universität Würzburg) stellt ihre Studie dazu am 12.09. bei der GfÖ-Jahrestagung in Wien vor. Wir haben uns mit ihr darüber im Vorfeld unterhalten.
Nachhaltiger Konsum - NeFo-Interview mit Dr. Melanie Jaeger-Erben (TU-Berlin)
„Wie kann unser Leben aussehen, wenn alle ein gutes Leben haben sollen?“
Interview mit Dr. Melanie Jaeger-Erben, Soziologin an der TU-Berlin
Konsum gilt als ein maßgeblicher Treiber globaler Nachhaltigkeitsprobleme wie etwa des Biodiversitätsverlustes. Entsprechend widmen sich die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) auch diesem Thema (Ziel 12). Doch wie überträgt man ein solches globales Ziel auf die Lebenswelt der Bürger? Das versucht die neue AG Nachhaltiger Konsum des Deutschen Konsortiums für Nachhaltigkeit DKN zu erforschen. Wie, erzählt AG-Sprecherin Dr. Melanie Jaeger-Erben.