In diesem Jahr wird die EU Entscheidungen treffen, die weitreichende Folgen für die Menschen und die Natur Europas haben. Heute veröffentlichte Strategiepapiere zeigen auf, warum die Wiederherstellung intakter Natur in der neuen EU-Biodiversitätsstrategie Vorrang haben sollte. Die Wiederherstellung von Natur sei eine der besten Möglichkeiten, unsere derzeitigen Probleme in Bezug auf Klima und biologische Vielfalt zu bewältigen.
Maßnahmen gegen Überfischung schonen mit dem „Mindestmaß“ bislang die jungen Fische. Ein Forscherteam um Professor Robert Arlinghaus vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Humboldt-Universität zu Berlin empfiehlt jedoch, neben dem Nachwuchs auch die besonders großen, älteren Exemplare am Leben zu lassen. Diese Art der Bewirtschaftung erzielt gute Kompromisse zwischen den Ansprüchen von Berufs- und Angelfischerei und der natürlichen Vermehrungsfähigkeit der Fischbestände.
Die Fisch-Sammlung des Hamburger Centrums für Naturkunde (CeNak).
Foto: UHH/CeNak, Mentz
Die Naturkundemuseen Bonn und Hamburg wollen ein gemeinsames Leibniz-Institut für die Analyse des Biodiversitätswandels gründen. Rückenwind kommt vom Wissenschaftsrat.
Stadtfuchs und Landfuchs: Genetische Analysen zeigen unterschiedliche Fuchs-Populationen in und um Berlin auf
Fuchs abgelichtet durch eine Kamerafalle.
Foto: Leibniz-IZW
Manche Arten kommen in diesem neuartigen Lebensraum besser zurecht als andere. Ob die Nutzung oder Nichtnutzung solcher neuartiger Lebensräume auch innerhalb einer Art unterschiedlich ausfällt, erkundeten Forscherinnen und Forscher des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und des Luxemburgischen Nationalmuseums für Naturgeschichte (NMNH).
Die eigens für Icarus entwickelten Sender wiegen nur fünf Gramm. Sie messen die Position und verschiedene Körperdaten des Tieres und leiten die ihre Messdaten per Funk weiter.
Foto: MPI f. Verhaltensbiologie / J. Stierle
Das Beobachtungssystem für Tierwanderungen Icarus auf der Internationalen Raumstation ISS ist heute in Betrieb gegangen. Mit dem Kooperationsprojekt der Max-Planck-Gesellschaft, der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wollen Wissenschaftler die Zugrouten verschiedener Tierarten bei ihren Wanderungen erforschen. Auf das Einschalten des Systems folgt eine mehrmonatige Testphase, in der die Sender sowie die Systemkomponenten am Boden und an Bord der ISS geprüft werden.
Tropische Viruserkrankungen: Europäisches Projekt der Universität Bayreuth erforscht Einflüsse biologischer Vielfalt
Fotos: A. Jousset
Im Zuge des Klimawandels dringen von Mücken übertragene Viruserkrankungen immer weiter nach Europa vor. Ein von der Universität Bayreuth koordiniertes Verbundprojekt untersucht jetzt erstmals, wie diese Entwicklung durch biologische Vielfalt innerhalb der Infektionsketten beeinflusst und gesteuert wird. Im Fokus der Forschungsarbeiten steht daher die Biodiversität von Viren, Krankheitsüberträgern und infizierten Organismen.
Schnelles und effektives Handeln erwarten Wissenschaftler aus ganz Europa von der EU im Rahmen ihrer Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). In einem Positionspapier, verfasst von 21 Autoren unter Koordination von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Rostock, bewerten sie die aktuellen Reformvorschläge der EU-Kommission als unzureichend.
Veränderung der Biodiversität im Meer schwer vorherzusagen
Foto: M. Flecks
Viele Tier- und Pflanzenarten unterliegen besonderen Schutzbestimmungen. Plankton jedoch, das zentral für globale Stoffkreisläufe ist, wird in keiner Richtlinie erwähnt. Ganz offensichtlich gibt es beim Plankton ein Wahrnehmungsproblem. Darüber hinaus sind Biodiversitätsveränderungen im Meer aufgrund der weitreichenden Vernetzungen extrem schwer vorherzusagen. Daher muss der Blick weg von Einzelarten gehen, auch in der Forschung. Gleichzeitig bedarf es für das Management im Meer neuer Ansätze.
Biologische Vielfalt erhöht die Effizienz des Energieaustauschs im Grünland
Foto: A. Künzelmann/UFZ
Pflanzen beziehen ihre Energie aus der Sonne. Alle anderen Lebewesen müssen fressen, um zu leben. Doch wie funktioniert der Energiefluss in Ökosystemen und gibt es einen Unterschied zwischen Ökosystemen mit vielen und solchen mit wenigen Arten? Diesen Fragen gingen Forscherinnen und Forscher mit Daten aus einem großen Biodiversitätsexperiment in einem ganzheitlichen Ansatz nach.
Biodiversitätsschutz: EU appelliert für ein weltweites Bündnis
Foto: L. Steinacker / TUM
Der World Wildlife Day, der Weltartenschutztag am 3. März, hat die EU-Kommission dazu veranlasst, eine Kommunikationskampagne zu starten. Auf einer Veranstaltung des Museums für Ozeanographie in Monaco rief die EU-Kommission zusammen mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP zu einem weltweiten Bündnis für Biodiversitätsschutz auf.